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Rezension: Paris- Eau de Toilette- Yves Saint Laurent

Genau 100 Jahre nachdem Bourjois "Soir de Paris" kreierte, schuf Yves Saint Laurent 1983 "Paris". Den Duft lernte ich allerdings erst 1988 kennen, tatsächlich in der Stadt der Liebe und dort im "Bonmarché". Dieses Nobelkaufhaus ist übrigens das älteste Kaufhaus von Paris. Es wurde 1852 bereits eröffnet. Emilie Zolas wählte es zum Vorbild für seinen Roman "Paradies der Damen".

"Paris" duftet nach Liebe, deren Aromen sich in Blütenkelchenoten, Hyazinthen Veilchen, Damaszener-Rosen und Lilien wiederfinden. Diese Ingredienzien paaren sich in dem wunderbaren Eau mit Jasmin, Rosen, Geißblatt, Clementine und der Basis von Patchouli sowie Moschus.

Nach meinem Einkauf besuchte ich "Pére Lachaise" und hier Oscar Wildes Grab. Mein neu erstandes Parfum kramte ich alsdann dezent aus meiner Handtasche hervor und tupfte ein paar Tropfen auf den Rosenstrauch, der Wildes Grab damals zierte.

Wilde war augenscheinlich entzückt von der Geste, denn noch während ich am Grab verweilte, erblühte eine wunderschöne englische, weiße Rose. Einst trug der dichtende Dandy eine dieser Blüten im Knopfloch seines  Fracks, wenn er buntschillernde Abendgesellschaften mit seinem göttlichen Esprit zum Schmunzeln brachte.



Rezension: 4711

Meine Großmutter und meine Urgroßmutter haben diesen Duft bereits benutzt, meine Mutter betrachtet ihn mit Skepsis und ich habe ein Flasche davon im Büro stehen, um mich mich an heißen Tagen damit zu erfrischen, indem ich ein paar Tropfen auf die Schläfen und in die Armbeugen tupfe. 4711 betrachte ich nicht als profanen Allerweltsduft, sondern als ein klassisches Erfrischungmittel, das durch seine Einfachheit besticht.

Der Italiener Giovanni Maria Farina kreierte 1709 die Originalrezeptur des "Kölnisch Wassers", das Wilhelm Mühlens 1792 in Köln auf den Markt brachte. Napoleon Bonaparte soll sich den Duft angeblich begeistert literweise über den Kopf geschüttet haben. Das Parfüm wurde beim Adel einst sehr geschätzt.


Die Rezeptur des leicht belebenden Eaus ist bis heute ein gut gehütetes Geheimnis. Ätherische Öle, die für ihre aromatherapeutische Wirkung bekannt sind, zählen zu den ausgewählten Ingredienzien, erfährt man der Produktbeschreibung. Bergamotte, Zitrone und Orange dienen der revitalisierenden Wirkung. Lavendel und Rosmarin wirken beruhigend, entspannend und stärken die Nerven. Neroli, gewonnen aus der Blüte der Bitterorange, wirkt auch beruhigend und sorgt für gute Laune. Der richtige Duft für stressige Tage, wie ich bestätigen kann.

4711 ist in meinen Augen eine  Art Medizin, ähnlich wie Klosterfrau Melissengeist.

Rezension: Anais, Anais - Cacharel

Während meiner Studienzeit arbeitete ich samstags häufiger als Propagandistin, verkaufte Modeschmuck, Sonnenbrillen und nicht selten Parfums sowie Eau de Toilettes. Die Welt der Düfte fand ich besonders spannend. Deshalb auch las ich damals einige Texte über die rund 3400 Inhaltsstoffe, über die wichtigsten
Duftbausteine und reiste sogar in den Sommerferien nach Grasse, um mir einen Eindruck von dieser Parfüm-Metropole zu verschaffen.


In dem Jahr als ich "Anais Anais" verkaufte, konnte ich von meinen Provisionserlösen einen 4 wöchigen Studienaufenthalt in Mexiko finanzieren, denn alle waren verrückt auf diesen Duft, der die Ingredienzien Galbanum, Blattgrün, Maiglöckchen, Tuberrose, Moschus und Vetiver enthält.


Ich liebte "Anais Anais" und bot das Eau den zumeist noch jungen Frauen aus Überzeugung an. Ein romantischer Duft, den ich noch heute mit Klängen von Schumann verbinde.

Dieses Produkt von Cacharel gefällt mir noch immer. Er erinnert mich an laue Sommernächte im Rheingau aber auch an gute Geschäfte, die man langfristig nur dann macht, wenn ein Produkt hält, was man verspricht.

Rezension: "Ma Griffe"- Carven

Mit "Ma Griffe" überraschte mich vor fast 30 Jahren mein Mann, einen Tag nachdem wir uns abends auf einer Vernisage kennengelernt hatten. Damals waren wir beide noch Studenten. Natürlich war ich irritiert ein solches Präsent, wenige Stunden nach unserem Kennenlernen in die Hand gelegt zu bekommen und wollte es zunächst nicht annehmen.

Mein Mann meinte, es sei doch nichts Ungewöhnliches, wenn man seiner zukünftigen Frau eine Freude machen wolle. Er habe den ganzen Vormittag in einer Parfümerie nach einem zu mir passenden Duft gesucht und sei zum Ergebnis gekommen, dass diese Noten am besten zu mir passten.


Die Drogisten hatte ihm erklärt, dass das Eau Zitrusaromen, Gardenia, Jasmin, Zimt, auch Labdanum enthalte. Dies hatte er sich aufnotiert und es mir dann vorgelesen. Die Ernsthaftigkeit, mit der er mir die Ingredienzien nahe brachte und erläuternd über Zitrusöle und Goethes Italienreise sprach, begeisterte mich und ließ mich schwach werden. Einen Sommer lang duftete ich nach "Ma Griffe"


"Ma Griffe" ist ein klassischer, zeitloser Duft, der mir noch immer gefällt. Leider bin ich meinen Eaus nie länger als einen Sommer lang treu, ansonsten würde ich mich noch heute von ihm betören lassen.

Als ich den Duft in meiner Erinnerung hervorkramte, glaubte ich zunächst es sei ein Produkt von Lauder gewesen, doch das trug ich ein Jahr später. Wie gut, dass ich nur mein Eau jeden Sommer gewechselt habe.

Rezension: Roma - Eau de Toilette- Laura Biagotti

In diesen Duft verliebte ich mich sofort als es 1988 auf den Markt kam. Er enthält die Duftbausteine Zibet, Vanille, Tuberose, Myrre, Amber, Moos und Jasmin. Spritzig wirkt er durch Zitrone und einen Fruchtkomplex, in dem, wie ich meine, schwarze Johannisbeeren und süß-säuerliche Äpfel dominieren.

Laura Biagotti hat ihm den Namen "Roma" gegeben. Der Flacon erinnert ein wenig an eine klassische Säule, die man gedanklich nach Rom verorten kann. Den Duft verbinde ich allerdings mit dem italienischen Obstparadies in Südtirol, das ich 1983 erstmals zu Gesicht bekam.

Nirgendwo sonst sah ich eine solche Fülle von Früchten. Der Duft von Äpfeln, Birnen, Trauben und anderen Obstsorten betörte mich so sehr, dass ich mir wünschte, bis ans Ende meiner Tage dort bleiben zu können. Ich glaubte wirklich im Garten Eden angekommen zu sein. Wie furchtbar muss es einst für Adam und Eva gewesen sein, einen solchen Ort für immer verlassen zu müssen!


Als ich 1988 Roma kennenlernte, assozierte ich das Eau spontan mit dem Ort Eppan. Vor meinem Augen entstanden Apfelbäume, die unter der Last der Früchte beinahe zusammenbrachen und Rebstöcke mit dicken blauen Trauben. Das köstliche Aroma von schwarzen Johannisbeeren konnte man morgens im Gasthof dem Frühstückbrötchen entnehmen. Die Wirtin hatte diese Marmelade für ihre Gäste im Hochsommer selbst hergestellt. In ihrem Garten gediehen alle Früchte, natürlich stand dort auch ein Zitronenbaum. Das Wahrzeichen Italiens.


Mir scheint Laura Biagotti hat diesen Duft kreiert, um den Nachkommen Adam und Evas das Paradies wiederzugeben, wenn auch nur als Duft, der die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies ins Unendliche steigert.

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Rezension: Soir de Paris - Eau de Parfum

"Soir de Paris" war das erste Eau de Parfum, das ich im meinem Leben geschenkt bekam. Damals war ich fünf Jahre alt.

Solange mein Urgroßvater lebte, der im Haus meiner Eltern wohnte, wurde er regelmäßig von der Cousine meines Vaters zu Weihnachten und an seinen Geburtstagen besucht. Tante Anna, eine Schuldirektorin mit frankophilen Interessen, brachte mir stets hübsche Geschenke mit, so auch einen kleinen rosafarbenen Koffer mit einer Puppe und geschmackvollen Kleidchen zum Wechseln für diese sowie einem Fläschchen "Soir de Paris", dem sofort meine ganze Aufmerksamkeit gehörte.

Den Duft sollte ich ab und an auf die Haare von Janine - auf diesen Namen hatte Tante Anna das Püppchen getauft- tupfen, um mir einzuprägen, wie die schönen Frauen in Paris am Abend dufteten.

Tante Anna verströmte auch "Soir de Paris". Ihr Großvater lobte sie stets dafür, dass sie so fein riecht. Er war stolz auf seine blitzgescheite, schöne Enkelin und ich bestätigte dann immer euphorisch Urgroßvaters Worte und setzte hinzu: "Tante Anna, Du riechst so gut, wie ein schöner Blumengarten."

Natürlich war ich glücklich nun auch dieses Zauberwässerchen zu besitzen. Überzeugt, dass in Frankreich alle Kinder solche Miniparfümfläschchen besaßen, hütete ich meinen Schatz in einer Schmuckschatulle, die eine andere Tante mir im Sommer aus Helgoland mitgebracht hatte. Ab und an schnupperte ich verzückt an dem Eau. Mein Kindheitsschatz liegt übrigens noch immer in jenem mit Muscheln verzierten Behältnis im Hause meiner Mutter. Fünf Jahrzehnte sind seitdem ins Land gegangen.

Ich denke "Soir de Paris" hat einst meine Liebe für gute Parfüms ausgelöst. Später erfuhr ich, dass in der Kopfnote von diesem Eau Veilchen, Estragon und Cyclamen stecken und Blütenaromen aus Flieder, Iris, Lindenblüte sich mit Styrax, Weihrauch, Heilotrop und Benzoe vereinen. Mit meiner Aussage, dass Tante wie ein schöner Garten duftet, lag ich demnach nicht verkehrt.

Das bereits 1863 kreierte Eau de Parfum ist ein Klassiker, der wohl nie aus der Mode kommt.

Rezension: Fahrenheit- Eau de Toilette für den Herren

Noch gut erinnere ich mich an den Hype als der Modemacher Christian Dior 1988 diesen Herrenduft auf den Markt brachte. Nicht grundlos verkündeten die Modezeitschriften damals, dass "Fahrenheit" die weichen Seiten des Mannes anspricht.

Damals war ich so begeistert von der Komposition Bergamotte, römischer Kamille, Veilchen, Maiglöckchen und Jasmin, die von einer Spur Tonka und Leder begleitet werden, dass ich das Eau meinem Gatten abschwatzte, zumal er in jenen Tagen ohnehin noch auf "Aramis" eingeschworen war.

Neulich habe ich mir in einer Parfümerie ein kleines Probefläschchen "Fahrenheit" geben lassen, um mir darüber klar zu werden, ob es mich immer noch anspricht. Der warme, karamellige, beinahe süße Tonga-Duft verbindet sich auf anregende Art mit den Maiglöckchen. Die Ledernote unterstreicht eine eher maskuline Facette. Ein gelungener androgyner, neuzeitlicher Duft, sinnlich und dezent zugleich.Ein Klassiker, ohne Zweifel.

Empfehlenswert.

Rezension: L`Eau d`Issey - Eau de Toilette

L`Eau d`Issey zählt zu meinen Lieblingsdüften. In den 90er Jahren habe ich es sehr häufig benutzt und vor einigen Tagen erneut entdeckt.

Das Eau setzt sich aus Lotos, Alpenveilchen, Freesien, Gewürznelken, weißen Lilien, edlen Hölzern und Osmanthus zusammen.

Aus einem Blütenmeer von Alpenveilchen bestand das Brautbouquet meiner Mutter. Mein Brautstrauß enthielt übrigens weiße Freesien (und Vergißmeinicht). Beide Blumen haben von daher für mich eine besondere Bedeutung.


Alpenveilchen lassen die Gärten an der Cote d´Azur im Winter frühlingshaft erscheinen und verströmen einen Duft, der sich in L`Eau d `Issey wiederfindet. Weiße Lilien waren die Blumen der französischen Könige und Lotos jene der chinesischen Kaiser. Gewürznelken erinnern an den Orient. Die blumig-fruchtigen Noten machen "L`Eau d Issey" zu einem schönen, unaufdringlichen Sommerduft, der nebenbei bemerkt, auf der Haut sehr lange anhält.


Erwähnenswert ist der außergewöhnliche Flacon. Unterstreichen möchte ich, dass dieses Eau nicht süß duftet, sondern geheimnissvoll und sehr frisch.

Rezension: Faubourg 24 - Eau de Toilette- Hermes

Dieses wunderbare Eau de Toilette ist nach einer Pariser Stadtlandschaft benannt worden. Im Faubourg Saint -Germain ließ sich einst die Aristokratie im 17. Jahrhundert und zu Anfang des 18. Jahrhunderts luxuriöse Stadtpaläste erbauen. Das Rodinmuseum und das Musée d Orsay sind hier verortet, wie auch viele kleine Antiquitätenläden, berühmte Cafés, hippe Boutiquen, aparte Hotels und anderes mehr.

"Faubourg" ist der feine Abendduft von Paris. Laut Produktbeschreibung beinhaltet er:

Orangen-, Sambac-, Jasmin-, und Tiarèblüten. Dazu gesellt sich kostbares Ylang Ylang. Toskanische Iris wird kombiniert mit der Herznote aus Patschuli und Sandelholz. Die Abrundung gibt der sinnliche Ambra-Akkord und Vanille.


Oscar Wilde liebte diese Stadtlandschaft und er wäre gewiss begeistert gewesen von dem betörenden Duft. Der irische Dichter logierte zu Ende seines Lebens in einem kleinen Hotel in St. Germain, das heute ein kostbares Juwel am linken Seine-Ufer ist. In seinem ehemaligen Zimmer schmücken einige seiner gerahmten Briefe die Wände. Hätte Wilde damals bereits "Faubourg" gekannt, hätte er sie gewiss damit einsprüht, denn "Faubourg" duftet auch ein wenig nach Oscar Wilde, obgleich es ein Eau de Toilette für Damen ist, für Damen mit Esprit und einer sinnlichen Aura. Zu George Sand hätte es gepasst.



Rezension: Joy - Eau de Toilette- Jean Patou- 30 ml

Diesen Duft habe ich vor vielen Jahren das erste Mal in einer Parfümerie in Paris kennen gelernt. Ich war wie betört von dem intensiven Rosenaroma und versuchte mir vorzustellen, zu welchem Frauentyp das Eau de Toilette passen, wem ich es zum Geburtstag schenken könnte. Nach meinen Gefühl ist es für sehr weibliche Frauen kreiert worden.

Henri Alméras entwickelte "Joy" einst für Jean Patou. Der Produktbeschreibung ist zu entnehmen, dass man für die Basis von "Joy" 28 Dutzend Bulgarische Rosen und 10600 Jasmin Blüten benötigt um etwa 20ml zu produzieren. Weitere Bestandteile dieses edlen Duftes sind Ylang-Ylang und Lilie mit Sandelholz, sowie Moschus als Basisnote.


Die Rose ist bekanntermaßen die Blume der Aphrodite. Der Träger des Duftes stellt das ätherische Öl der Rose dar. Einer Legende zu Folge entdeckte eine indische Prinzessin dieses Öl als sie über den Teich ruderte, der wie von Zauberhand mit Rosenblüten bestreut war. Sie soll mit einem seidenen Tuch den schimmernd öligen Film von der Wasseroberfläche abgetupft und anschließend den intensiven Duft gierig in die Nasenlöcher eingesogen haben. Darauhin fiel sie wie Dornröschen in einen 100 jährigen Schlaf bis ein schöner Prinz, angezogen von dem Duft, sie wachküsste.


In Bulgarien widmet man sich übrigens im großen Maßstab der Rosenölgewinnung. "Joy" assoziere ich mit rosafarbenen, üppig blühenden gefüllten englischen Rosen der Sorte "Constance Spry". Dieser entstömt ein geheimnisvoller myrreartiger Duft, den man der edlen "Joy"-Komposition auch entnehmen kann, wie ich meine.


Im Jahr 2000 wurde Joy bei den FiFi Awards als Duft des Jahrhunderts ausgewählt und soll nach Chanels No. 5 das meistverkaufte Parfüm aller Zeiten sein.


Rezension: Un jardin sur le Nil- Eau de Toilette- Hermes

Laut Produktbeschreibung wird in dem Eau de Toilette "Un Jardin sur le Nil" von Hermes der säuerlich-köstliche Duft der Grünen Mango mit der zarten Lotosblume, der Grünen Binse, dem Sykomorenholz und der Schlichtheit von Weihrauch kombiniert.

Aus der Jardin-Serie von Hermes ist dies m.E. der feinste Duft. Das Zusammenspiel der einzelnen Duftnoten lässt mich daran denken, dass im alten Ägypten die Erotik der Urquell der Lebensfreude war. Tanz und Musik soll ein fester Bestandteil des genußfreudigen Lebens in Ägypten gewesen sein. Die Tanzenden waren damals fast ausschließlich Frauen, die sich im Tanz mit den kosmischen Mächten verbanden und auf diese Weise die Grenzen zwischen irdischem und göttlichen Erleben auflösten.

Die Priesterinnen der Liebe bewegten sich betört von den subtilen, floralen Aromen in den Gärten am Nil und atmeten dort all die feinen Duftnoten ein, die heute dem Flacon von "Un Jardin sur le Nil" entströmen. Wie Morgentau legte sich der Duft auf ihre Haut....

Echnaton war stets verzaubert, wenn sich ihm seine schöne Gemahlin Nofretete nach dem Tanz näherte. Ihr Duft machte ihn geradezu verrückt. Zum Dank legte er ihr die Sonne zu Füßen. Dies allerdings blieb das Geheimnis des Pharaonenpaares.

Die Sonne - wenn auch nur für Momente- geschenkt zu bekommen, dürfte Verlockung genug sein, um sich mit diesem sehr dezent duftenden Eau de Toilette ab und an einzusprühen.

Rezension:Schmuck. begutachten, bewerten, pflegen

Laura Fronty, die Autorin des vorliegenden Buches, ist Lifestyle-Expertin und hat bereits fünfzehn Bücher zum Thema Dekoration, Lebensart und Inneneinrichtung geschrieben. Gemeinsam mit dem renommierten Fotografen Yves Duronsoy hat sie "Schmuck" verfasst. Sie stellt im Buch eine Fülle hochwertiger Materialien vor und erklärt wie man Edelmetalle, Steine und die so genannten Schätze des Meeres (gemeint sind Perlen, Korallen etc.) begutachtet, bewertet und pflegt.
Gold und Silber sind ein Thema. Fronty berichtet von alten Zivilisationen, die bereits vor 6000 Jahren damit anfingen Gold zu schmieden. Sie erklärt den Begriff Karat und den der Punzierung und zeigt den Unterschied zwischen Reingold und Goldlegierungen auf. So ist bei Rosegold, das im 19. Jahrhundert sehr beliebt war, der Anteil von mit Silber legiertem Kupfer entscheidend. Eine Variante des Rosegoldes ist Rotgold. Hier liegt der Kupferanteil noch ein wenig höher. Fronty erklärt, was man unter Vermeil zu verstehen hat und macht deutlich, weshalb Vermeil- Schmuck stets würdevoll altert.


Die Autorin weist darauf hin, worauf man beim Kauf von altem Schmuck achten soll, damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Silber stammt übrigens größtenteils aus Lateinamerika. Das hat sich seit der Zeit der Konquistadoren nicht geändert. Über die Sitten und Bräuche rund um dieses weiche Material, über Glaube und Aberglaube, über Stempelung und Feingehalt schreibt die Autorin in der Folge ausführlich. Ihrem Text sind wundervolle Ablichtungen von Schmuckstücken beigefügt, an denen man sich nicht satt sehen kann.


Silberschmuck oxidiert rasch. Wie man das Metall wieder zum Glänzen bringt, wird natürlich auch erklärt.


Es gibt vier Edelsteine: den Diamant, den Rubin, den Smaragd und den Saphir. Man liest, wo sie gefunden werden, über ihre Geschichte über ihren Schliff etc. Legendäre Namen, wie "Koh- i- Noor" tauchen auf, aber auch der "Hope-Diamant" bleibt nicht unerwähnt und man weiß nach der Lektüre, dass der Rosenschliff der älteste aller Diamantschliffe ist und erfährt auch, worin dieser sich von anderen Diamantenschliffen unterscheidet.


Schöne Smaragde kommen aus Kolumbien und Madagaskar. Typisch für diesen Edelstein ist der Treppenschliff. Dass Rubine sich ideal in einen Verlobungsring passen, hängt damit zusammen, dass sie seit altes her das Symbol für Glück und Liebe sind. Wenn sie von seidiger Farbe und ohne Fehler angeboten werden, sind sie kostbarer als Diamanten. Saphire, die dunkel sind wie Tinte haben einen geringeren Wert, als solche, die das Licht auf beeindruckende Art brechen. Diese Steine standen nicht selten für Macht in Verbindung mit Glauben. Einst trugen Bischöfe ihn an der rechten Hand.


Über die Kraft der Steine liest man Interessantes. Man erfährt mehr über Amulette, Talismane und Fetische und wird in der Folge über Quarze, wie den den Amethyst, den Citrin aber auch über Granat, den Schmuckstein aus Böhmen informiert. Dieser Stein wird seit dem Altertum wegen seiner roten Färbung geschätzt. Das Rot - ein Symbol für Blut - soll dem Stein, den man auch Karfunkel bezeichnet, magische Eigenschaften verleihen. Er symbolisiert Mut und Energie. Man liest weiter, dass Jade keineswegs immer grün ist, sondern auch viele andere Farbtöne besitzen kann. Am kostbarsten ist wohl "Imperial Jade". Dieser smaragdgrüne Stein war einst dem Kaiser von China vorbehalten.


Die Ägypter, so erfährt man an anderer Stelle, schätzten den Lapislazuli besonders. Man hat unzählige Colliers, Armbänder und Skarabäus-Amulette gefunden, die dies dokumentieren. Opale enthalten Wasser. Trocknet das Umfeld aus, verliert er seine Reflexe und erlöscht zusehends. Turmaline und Türkise werden unter die Lupe genommen, auch Elfenbein und Bernstein sind ein Thema. Des Weiteren werden die Eigenschaften einer schönen Perle benannt und man erfährt Näheres über Korallen.


Einst glaubten die Menschen, die Koralle schützt vor bösem Schicksal, vor Gewitter und vor Giften. Da die Koralle aus dem Mittelmeer beinahe verschwunden ist, verwendet man größtenteils Koralle aus China. Man erkennt sie an helleren und stärker ins Orange gehenden Farbtönen. Dunkelrote Koralle aus dem Mittelmeer wir am höchsten geschätzt


Im vorletzten Kapitel schreibt die Autorin über außergewöhnliche Schmuckmaterialien. Holz, Glas und Kristall aber auch Bronze kommen zur Sprache. Zu Ende des Buchs wird schließlich noch über exotischen Schmuck informiert, gemeint ist Schmuck anderer Kulturen, wie etwa Glasperlen aus Afghanistan, Schmuck aus dem Orient etc. Auf einer Vielzahl verlockender Bilder werden viele schöne Schmuckstücke präsentiert, die dokumentieren, dass die Menschen - insbesondere die Frauen - von alters her den Wunsch haben sich hübsch zu Recht zu machen. Schmuck eignet sich für ein solches Projekt vortrefflich.


Welche Frau sagt schon nein bei einem Smaragdcollier ? :-)



Rezension: Hiris Eau de Toilette- Hermes

Als ich zum ersten Mal den Flacon von Hiris sah, begeisterte mich die Farbe und nach dem ersten Aufsprühen auch sofort der Duft.

Im Internet fand ich vorhin folgende Produktbeschreibung:

"Hiris ist ein magischer Begleiter, ein Begleiter von Träumen und Emotionen, der Lust am Verführen schenkt. Weiße und schwarze Iriswurzeln werden von subtilen Nuancen aus Neroli, Rose und Koriander begleitet. Zederholz betont die Sanftheit Iris, in der Basisnote wecken Mandelhol-Akkorde und Bourbonvanille sinnliche Erinnerungen."

Dazu möchte ich eine kleine Geschichte erzählen, die sich vor fünf Jahren in Köln zutrug. Dort feierte meine Cousine in einem Raum eines der alten Stadttore der Stadt eine Party anlässlich ihres 40. Geburtstags. Es wurde die ganze Nacht getanzt. Ich tanzte hauptsächlich mit einem sehr hübschen, jungen Homosexuellen, der sich von "Hiris", das ich an jenem Tag aufgesprüht hatte, magisch angezogen fühlte. Zum Entsetzen seiner Freunde ließ er selbst den Blues mit mir nicht aus, immer wieder von "Hiris" schwärmend und sich stets bei meinem Gatten rückversichernd, ob er weiter mit mir tanzen dürfe.

Auch die Mädels, mit denen ich zwischendurch tanzte, konnten von "Hiris" nicht genug kriegen. In den frühen Morgenstunden sprühte ich allen zum Abschied ein paar Tropfen meines Eau de Toilettes hinter ihr jeweilig linkes Ohr.

Mit ziemlichen Pillefüssen vom vielen Tanzen fiel ich dann in mein Bett und wunderte mich keineswegs, dass mein Mann, während er schlief, sein Gesicht in meine nach "Hiris" duftenden Haaren vergrub.

Die Magie, des sinnlichen Eau de Toilettes kann ich insofern bestätigen. Die Werbung verspricht ausnahmsweise nicht zu viel.

Rezension: AMAZONE Hermes 100 ml Eau de Toilette EDT Spray (Misc.)

Es ist immer wieder ein Genuss, sich der formvollendeten Flacons von Hermes zu erfreuen, bevor man sie öffnet und den jeweiligen wunderbaren Duft wahrnimmt, der an jeder Frau anders riecht, weil sich der eigene Duft mit dem des Eau de Toilette stets verbindet. Insofern braucht man nicht zu befürchten, dass die Individualität Schaden nimmt, wenn drei Frauen in einem Raum das gleiche Eau de Toilette verwenden und man eine von ihnen ist. Benutzen viele Frauen im Raum "Amazone", dann sollten Männer in "Hab-Acht-Stellung" gehen. :-))

Was ist eine Amazone? Homer bezeichnete sie als kampfbereite "Männinnen". Wie auch immer, diese Kämpferinnen spielen im Troyanischen Krieg eine Rolle und dort stirbt die Königin der Amazonen "Penthesilia".

Als ich das erste Mal an besagtem Eau de Toilette schnupperte und die blumigen, fruchtigen, grünen, holzigen Duftnoten auf mich wirken ließ, versuchte ich mir vorzustellen, ob Pentheselia so gerochen haben mochte.

Laut antiker Sage wurde vor Troja die Amazonenkönigin Penthesilea von Achill, nach anderer Version Achill von Penthesilea erschlagen. Bei Kleist fordert das Gesetz des Amazonenstaates, dass sich die Kriegerinnen den Gatten mittels Schwert erkämpfen. Allerdings wird er nach dem Ehevollzug wieder beseitigt.

Kleists Penthesilia duftete gewiss nicht nur holzig, grün, sondern auch fruchtig und blumig. Das lässt sich der Charakterisierung Kleists entnehmen. Vermutlich war Achill besonders von den fruchtig-blumigen Noten betört, die ihn für Momente vergessen ließen, wer Penthesilea wirklich war.

Nichts deutet darauf hin, dass Männer im Hier und Jetzt zwingend das gleiche Los erfahren müssen wie Kleists Achill, wenn ihre Liebste nach "Amazone" duftet. Eine gewisse Vorsicht ist allerdings angebracht....

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Rezension:Chanel No. 5 Eau de Parfum Spray 50 ml (Misc.)

Anlass für meine Rezension zu diesem von Coco Chanel 1921 auf den Markt gebrachten Parfum ist eine beeindruckende Dokumentation zum Werk der großen Designerin, die ich mir heute früh ansah und anschließend gleich rezensieren werde.

Dieses Parfüm sollte nach Chanels Vorstellung "Parfum für eine Frau mit dem Duft einer Frau" sein. Für die Französin war Eleganz ohne Parfum nicht denkbar und sie war überzeugt, dass eine schlecht parfümierte Frau keine Zukunft habe. Chanel war bis zu ihrem Ende eine berufstätige Frau, die in ihrer Arbeit aufging und diese auch nicht vernachlässigte als ihr die reichsten Männer ihrer Zeit die Welt zu Füßen legen wollten. Ihr Bemühen um Selbstständigkeit aber auch um zeitlose Schönheit drückt sich in diesem Parfüm nuacenreich aus und ist heute noch so modern wie vor fast 90 Jahren.

Der Duft ist aus aus insgesamt 80 Bestandteilen zusammengesetzt und wird durch synthetische Aldehyde (vor allem 2-Methylundecanal) intensiviert. Träger der Duftnote sind hochwertige Rohstoffe wie Ylang-Ylang, Jasmin aus Grasse und Mairose. Die Flakons sind traditionell mit einem Goldschlägerhäutchen luftdicht versiegelt.

Marilyn Monroes berühmte Aussage "zum Schlafen trage ich nur einige Tropfen Chanel Nº 5" (1954) verdeutlicht, dass dieses Parfüm ein Parfüm für alle Fälle ist. Der klassisch schöne schlichte Flakon ist 1959 in die Dauerausstellung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York City aufgenommen worden.

"Chanel Nr. 5" ist ein Mythos, der die poetischen Register der Mode zum Ausdruck bringt und ihr einen geheimnisvollen Spiegel vorhält. Frauen, die danach duften, dokumentieren ihre Distanziertheit gegenüber allem Profanen und verdeutlichen zeitgleich, dass ihnen Aufdringlichkeit jedweder Art zuwider ist.


Rezension:Backstage Mercedes-Benz Fashion Week Berlin (Gebundene Ausgabe)

Der Meisterfotograf Claudius Holzmann folgt als exklusiver Backstage-Fotograf der Mercedes-Benz- Fashion Week Berlin und als Starfotograf im Auftrag der UNESCO seiner Berufung: der Peoplefotografie, das erfährt man auf der vorletzten Seite dieses Bildbandes, der seine fotografischen Eindrücke der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin in vielschichtiger Weise thematisiert.

Der junge Designer Kilian Kerner hält fest: "Durch die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin haben wir die Gelegenheit, auf deutsche Mode aufmerksam zu machen. Wir bekommen die Möglichkeit, uns einem immer internationaler werdenden Publikum in einem wahnsinnig professionellen Umfeld zu präsentieren."

Das Buch enthält Aufnahmen von ungeschminkten, sehr jungen Modells, von Modemachern, von Mädchen, die Mode vorführen und es werden Make-up-Artists bei ihrer Arbeit gezeigt. Offizieller Partner der Mercedes-Benz-Fashion Week Berlin in Sachen Make-up ist Maybelline Jade. Ein Interview mit Boris Entrup in englischer Sprache verdeutlicht in welche Richtung sein Engagement beim Schminken der Modells geht.

Holzmann gelingt es die Gefühle der Mädchen sehr gut abzulichten, deren Konzentration, aber auch das Gegenteil davon zu zeigen. Diese jungen Frauen zeichnen sich durch Fröhlichkeit und Liebreiz aus. Die Modells unterscheiden sich von den bekannten Top-Modells dadurch, dass sie ganz ungemein lebendig wirken. Es sind keine Göttinnen, sondern hübsche Mädchen von Nebenan. Keine der jungen Frauen wirkt exaltiert. Das macht sie sympathisch.

Die Mode wird bei Holzmann zur Nebensache, gehuldigt wird der Jugend und deren Natürlichkeit, deren Unbefangenheit sich hübscher Kleider zu bedienen, ohne sich damit darstellen zu wollen. Mode wird zum Bestandteil des Alltäglichen. Sie steht bei Holzmann nicht auf dem Podest.

Ein gelungener Bildband.

Rezension:Der Minirock. Die Revolution - Die Macher - Die Ikonen (Gebundene Ausgabe)

50 Jahre ist der Minirock mittlerweile alt. Für die Modemacherin Mary Quant steht fest, dass den Minirock niemand erfunden hat, sondern dass er gewollt war.

Die Autorinnen dieses reich bebilderten Buches sind Bianca Lang, Tina Schraml und Lena Elster. Gleich zu Beginn zitiert Bianca Lang eine Definition Wikipedias, um unmissverständlich klar zu machen, was man unter einem Minirock zu verstehen hat. Beim Mini handelt es sich "um einen sehr kurzen Rock, der mindestens 10 cm über dem Knie der Trägerin endet."


Zwei ausführliche Interviews mit Mary Quant und Coqueline Courrèges, eine Präsentation der Designer und der Modeikonen, sowie eine Fülle von Zitaten machen das Mysterium "Minirock" intellektuell begreifbar.

Die vielen Fotografien schöner, miniberockter Frauen aus fünf Jahrzehnten lassen keinen Zweifel aufkommen, dass "die Beine die Sex-Antennen der Frauen sind", wie Gerd Bunsmann, Vertriebsleiter des Strumpfherstellers Uhli 1961 artikulierte. Diese Tatsache hat nicht nur in den Anfängen dieser Mode bei den Prüden in aller Welt zu einer Antihaltung gegenüber diesem Kleidungsstück geführt.

So liest man, dass den Frauen des französischen Senats das Tragen des kurzen Rocks im Juni 1967 untersagt wurde und der Vatikan damals mit den Worten Stellung bezog: "Der Minirock entwertet die Weiblichkeit." In Tunesien verhängte der Staatschef Habib Bourguiba Mini- Verbot und die Regierungspartei Tansanias schickte Sittenwächter der Volksarmee los, um die "entwürdigende Mode" von den Straßen zu entfernen.

Sehr erhellend ist das Interview mit Mary Quant. Sie hatte in den 50ern die Goldsmith Art School, die provokanteste Kunstschule Londons besucht und 1955 mit gerade mal 21 Jahren in der Londoner King`s Road ihre erste Boutique eröffnet. Sie kürzte die Röcke und machte die Straße zum Laufsteg. Schon Ende der 50er Jahre schnitt sie die Röcke ab. Sie berichtet von Chelsea, das in den 60ern dann das Zentrum von Swinging London war.

Ihr Laden war eine andauernde Party, die King`s Road der Laufsteg für alles Neue und Chelsea voller Ideen, Energie und Musik. Vidal Sassoon, Quants Lieblingsfriseur, erfand den "Bob" und Quant gelang der Durchbruch als sie für die amerikanische Modekette "JC Penney" zu arbeiten begann. Die Geschichte ihres Erfolgs liest sich überaus spannend. Eine ungemein innovative, kreative Frau, ganz ohne Allüren. Texte und Fotos wechseln in diesem Buch fortdauernd. Es ist wirklich ein großes Vergnügen die vielen schönen Frauen in ihren hübschen Kleidern zu bewundern.

Irgendwann stolpert man über die Aussage des US-Wissenschaftlers George Taylor, der bereits in den 20er Jahren feststellte, dass es einen Zusammenhang von Wirtschaftslage und Rocklänge gab. "Je kürzer die Röcke, desto höher stehen die Aktien." Verhaltensforscher Desmond Morris verfolgte die Entwicklung der Rocklänge bis zurück in die 20er Jahre, und tatsächlich entsprach die Höhe des Saums ziemlich exakt dem Dow-Jones-Index ". Dass es Ausnahmen von der Regel gibt, steuert Harold Koda bei, aber auch für ihn steht fest... "wenn die Leute verunsichert und pessimistisch sind, tendieren sie dazu, sich zu verhüllen - ob das nun mit langen Ärmeln, hochgeschlossenen Tops oder langen Röcken geschieht."

Mancherlei erfährt man auch über andere Minirockmacher, so etwa wie André Courrèges, Pierre Cardin, Yves Saint Laurent, Vivienne Westwood, Paco Rabanne. Dieser zeigte 1966 zwölf Modelle aus Leder, Aluminium, Straußenfedern und Plastik. Vivienne Westwood machte den Mini in den 70er Jahren zum Accessoire der Punkbewegung und ihren Look zur Provokation. Ihr Kampf galt der Prüderie und dem Establishment. Deshalb nahm sie dem Mini das Mädchenhafte und stilisierte ihn zu ihrem "Sex" - Spielzeug.

Sehr interessant ist das Interview mit Coqueline Courrèges, der Gattin von Andre Courrèges. Gemeinsam mit ihm hatte sie die Rocklänge in der Couture verändert. Sie erwähnt an einer Stelle des Interviews auch die Ganzkörperstrumpfhose und konstatiert, dass dank der ersten Strumpfhose ohne Nähte der Rock kürzer werden konnte. 1968/69 dann war der Mini wirklich mini. Schenkt man der Frühjahrs - und Sommerkollektion 2009 Glauben, müsste es mit der Wirtschaft wieder aufwärts gehen.

Die Modemacher verkünden jedenfalls bereits jetzt gute Zeiten, wie die Mode- Fotos für 2009 zeigen.

Zum Schluss des Buches werden die Ikonen des Minirocks gezeigt und man erfährt auch textlich über die eine oder andere nachstehende Dame etwas: Jane Fonda, Veruschka, Twiggy, Jane Birkin , Brigit Bardot (ihr stand der Rock am besten), Sharon Stone, auch Katja Epstein (sie hat hinreißende Beine sowie Raquel Welch und Tina Turner (zwei Damen mit unendlich erotischer Ausstrahlung).
Ein gelungenes Buch, interessant nicht nur für Frauen.....


Sehr empfehlenswert.

Helga König