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Rezension: Fashion: Box

Diese Box zeigt anhand von 400 Fotos die großen Klassiker der Mode und die Stars, die diese Mode gewissermaßen unsterblich gemacht haben.

Das Buch nimmt seinen Anfang mit dem so genannten "Kleinen Schwarzen", Stilikone war Audrey Hepburn, Designer: Coco Chanel, Hubert de Givenchy, der Film in dem es Furore machte, war "Frühstück bei Tiffany", Blake Edwards, 1961.

Wie man erfährt, hat die Wandlungsfähigkeit dieses Kleid zu einem universellen Kleidungsstück gemacht, dass sich stets der Person anpasst, die es trägt. Diesbezüglich kann man sich auf Bildern überzeugen oder auch nicht. Namhafte Schauspielerinnen werden im "Kleinen Schwarzen" gezeigt. Carla Bruni sieht in ihrem Kleid sehr attraktiv aus, Monroe wirkt wenig überzeugend, auch Claudia Cardinale sieht in anderen Kleidungsstücken besser aus. Offenbar passt sich das "Kleine Schwarze" doch nicht immer an......

Ähnlich wie beim "Kleinen Schwarzen" verfährt Antonio Mancinelli, von dem die Texte stammen, bei allen anderen thematisierten Kleidungsstücken, sprich der weißen Bluse, den Jeans, dem Kostüm, dem Bikini, dem Rollkragenpullover, den Hotpants, dem Bleistiftrock, dem T-Shirt, dem Trenchcoat, dem Minirock, dem Twinset, dem androgynen Stil, der Korsage, der Caprihose und dem Abendkleid.


Stets erfährt man, in welchen Film das Kleidungsstück Berühmtheit erlangte, wer der Designer und wer die Stilikone war. Im Rahmen kleiner Texte wird man immer über Wissenswertes zu den einzelnen Kleidungsstücken in Kenntnis gesetzt und kann Schauspielerinnen und Bühnenkünstlerinnen unter die Lupe nehmen, die das Gewand der jeweiligen Stilikone tragen. Das finde ich interessant, weil es mir zeigt, dass nicht jedes Kleidungsstück zu jedem passt und dass selbst schöne Frauen an Ausstrahlung verlieren, wenn sie nicht ihrem Typ entsprechend gekleidet sind.


Der Autor konstatiert, dass es kein formelleres Kleidungsstück als eine weiße Bluse gäbe, sie stünde für Freiheit und Reinheit, für die Unabhängigkeit von Modeströmungen und für ästhetische Autonomie, (vgl.:S.43). Da stimme ich zu. Zur entsprechenden Stilikone Katherine Hepburn passte sie, auch zu Ingrid Bergmann. Charlotte Rampling steht die weiße Bluse nicht, sie ist ein Rollkragenpullityp.


Sehr spannend sind die Ausführungen desr Autors ber Jeans, die nach seiner für die Werte Aufrichtigkeit, Authentizität und Körperbewusstsein steht. Als Stilikone wird Marylin Monroe im Film "Misfits" angegeben. Nur bei wenigen Frauen sehen Jeans wirklich sexy aus. Die meisten haben einen zu dicken Hintern und zu dicke Oberschenkel. Das war auch das Problem der Monroe. Perfekt sieht die Jeans an Michelle Rodriguez aus. Bei ihr stimmt auch die Beinlänge.

Es ist unmöglich, im Rahmen einer Rezension alle Kleidungsstücke zu besprechen. Ursula Andress ist die Stilikone für den Bikini. Heute würde man sie vermutlich zwingen ein paar Pfunde vor dem Dreh abzuspecken, was eine Fehler wäre, denn diese Frau sah überirdisch schön aus mit ihren ästhetischen Rundungen. Doch das ist eine persönliche Empfindung meinerseits.

Der Rollkragenpullover zählte in den 60er Jahren zur Ausstattung der Existentialisten. Über diese Zeit berichtet der Autor ganz kurz, nennt als Stilikone Jeanne Moreau im Film "Jules und Jim". Man lernt eine Reihe von Rollkragenschönheiten kennen. Brigitte Bardot stand der Rollkragenpulli sehr. Er machte sie noch erotischer als sie es ohnehin schon war. Auch Marianne Faithfull sah super in diesem Pulli aus. Bei spröden Frauen wirkt der Rollkragen spießig.


Es macht großes Vergnügen, die einzelnen Kleidungsstücke näher kennenzulernen und mehr darüber zu erfahren, so etwa über den Minirock, der Stärke und Verletzlichkeit zugleich suggeriert, aber auch den Wunsch zu gefallen, den Versuch zu verbergen und zu verhüllen, (vgl.: S. 293). Bei vielen Schauspielerinnen vergangener Zeiten waren die Oberschenkel zu dick. Jane Fonda stand der Minirock sehr gut und auch Elisabeth Hurley hat perfekte Beine und Francoise Hardy ohnehin.


Grace Kelly, eine der schönsten Frauen, die ich auf Bildern je gesehen habe, gilt als die Stilikone für das Twinset. Diese Kleidungsstücke werden seit 1918 industriell hergestellt. Im Buch kann man sich kurz mit der Geschichte des Twinsets auseinandersetzen. Ich liebe es in Hellbraun oder Wollweiß auf Röhrenjeans, weil es ihm dann die Strenge und den Anflug von Spießigkeit nimmt. Eine Perlenkette zum Twinset finde ich abtörnend.


Vielleicht noch ein Wort zur Korsage. Madonna ist hier Stilikone. Erotisch sieht sie an ihr nicht aus, weil sie körperlich alles andere als ein Vollweib ist. Sie ist die Parodie davon. Sophia Loren ist gleich auf drei Fotos in diesem Kleidungsstück abgelichtet. Sie sah darin umwerfend gut aus. Auch Brigitte Bardot und Marylin war das Ding auf den Leib geschneidert. Erotik pur.


Das Buch ist ein Schatzkästlein für alle, die Mode und schöne Frauen mögen. Kim Basinger im Trench wirkt dabei allemal anziehender als Madonna in der Korsage.


Ich gebe zu, mein Text ist sexistisch. Da kann man leider nichts machen. Man muss offen mit der Körper-Ästhetik umgehen, wenn man über den Minirock oder über Röhrenjeans schreibt, alles andere wäre Heuchelei. Sophia Loren im Minirock muss man nicht haben, in der Korsage ist sie eine Augenweide. So gleicht sich alles aus.:-))

Empfehlenswert.

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Rezension:Die Wahl des Gewandes: Mode, Macht und Möglichkeitssinn in Gesellschaft und Politik des Mittelalters (Gebundene Ausgabe)

Der Untertitel der vorliegenden Studie macht bereits deutlich, worum es dem Autor Jan Keupp geht. Gezeigt werden neben den sozialen Grenzsetzungen auch die subjektiven Spielräume mittelalterlicher Kleiderwahl. Auf der Plattform zeittypischer Normierungsbemühungen und Machtmechanismen wird das Gewand als Ansatzpunkt konsensualer, wie kontroverser Aushandelsprozesse fokussiert. Die Kleiderwahl des Mittelalters teilt sich als Kampffeld widerstreitender Identifizierungsangebote mit, so der Autor. Dabei wird mittels der Kleidung um Rang, Ansehen und soziale Beheimatung gestritten. An dieser Selbstverortung durch Kleidung hat sich bis heute m.E. im Grunde wenig geändert, auch wenn dies zumeist vehement verneint wird.

Zur Sprache gebracht werden u.a. das Selbst und seine Hüllen und hier die Autorität der Äußerlichkeiten, Kleiderordnungen und Ständedenken. In einer Welt, in der Ehre und Anerkennung die zentralen Wertekategorien darstellten, bedurfte es offenbar einer optischen Lesbarkeit dieser Welt, die die rechte Ordnung des sozialen Miteinanders zum Ausdruck brachte, (vgl.S.44).

Man wird über die Geschichte des Tragbaren informiert. Auszeichnungsstreben des Einzelnen und Nachahmungstrieb der Allgemeinheit führten, wie man am Schnabelschuh sehr deutlich erkennen kann, zur Etablierung und zur Weiterentwicklung neuer Stilformen, (vgl.: S.81).

Der Autor schreibt auch über Elisabeth von Thüringen, die vom franziskanischen Armutsideal inspiriert, sich vom Glanz höfischer Prachtentfaltung bewusst distanzierte, allerdings blieben ihre moralischen Einlassungen durch das Tragen von Demutsgewändern in jener Zeit eher ein Einzelfall.

Man liest von ausgestoßenen Aufsteigern, auch von der Selbststilisierung im Zeichen der Kleidung. Der enge Konnex von Schönheitsideal, Kleiderauswahl und Selbstdisziplin weist auf das offene Potential der einkopierten Handlungsdispositionen hin. Der in Kleiderauswahl, Manieren und Motorik deutlich gemachte Habitus als "Erzeugungs- und Strukturierungsprinzip von Praxisformen und Repräsentationen" eröffnete eine aussichtsreiche Chance der Selbstverortung im sozialen Raum, (vgl. S.137).

Im Teil II der Studie geht es um Politik in Zeichen der Kleidung, thematisiert wird u.a. das Ritual der Investitur, das die Gegenwart in den breiten Strom von Vergangenheit und Zukunft einband, indem sie einen Amtsträger mit der Aura gesteigerter Autorität umgab, ihn aber zeitgleich auf den Modus künftigen Verhaltens verpflichteten, der mithin in der Vorstellung einer gottgewollten Ordnung des irdischen Daseins sein festes Fundament besaß, (vgl.S.163).

Aufgeklärt wird man des Weiteren über das Privileg gleicher Kleider und über die integrative Funktion von Kleidung, über die Entkleidung des Herrschers u.a.m. Es führt zu weit im Rahmen dieser Rezension auf all diese Facetten näher einzugehen oder gar die das breite Feld der Spielarten der Auszeichnungen hier unter die Lupe zu nehmen. Hinweisen möchte ich darauf aber schon.

Zusammenfassend ist festzuhalten, während im Mittelalter die Kleiderwahl aufgrund von hierarchische Differenzierung, religiöser Daseinsordnung und kollektiver Ehre von Bedeutung waren, geht es heute um die Betonung der Marktmacht der Modelabels, um Freiheitsdiskurs und soziale Pluralisierung, aber es geht m.E. nach wie vor auch um eine soziale Dimension. Wer dies leugnet, lebt in einer anderen Matrix, zumindest nicht auf dieser Welt.

Lesenswert.

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Rezension:Hermes Un Jardin En Mediterranee Eau de Toilette Spray

Es gibt einen Ort in der Provence mit dem Namen "Les Baux". Dieser alte Ort war im Mittelalter einer der bekanntesten "Cours d`Amour". Les Baux wirkt heute ein wenig surreal aufgrund seiner romantischen Ruinen, die, so glaubt man fast, aus einem Felsen zu wachsen scheinen. Der Mistralwind peitscht dort nicht selten über die Olivenbäume, während der Himmel sein schönstes Blau zeigt.

Wenn man mit Blick auf das Tal die Luft einatmet, meint man den Duft von frischen Mastixsträuchern, von Feigenbäumen, von weißem Oleander, von Meereslilien, von Orangenbäumen, von Bergamotte, roter Zeder und die Frische des Meeres in der Nase zu haben, obschon dieses noch gut 100 km weit entfernt ist.
Die Landschaft unterhalb Les Baux ist ein mediterraner Garten und deshalb wohl spiegelt sich sein Duft in dem feinen Eau de Toilette von Hermes "Un Jardin En Mediterranee", ein Duft, den schon vor Jahrhunderten die Troubadoure betört einatmeten, während sie ihre Liebeslieder hingebungsvoll sangen.

Ideal  für den Sommer.
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