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Rezension: Acqua di Parma- Rosa Nobile

Der Flakon des neuen Eau de Parfum von Acqua di Parma ist in der typischen Haltbox im charakteristischen Acqua die Parma-Gelb verborgen. Dabei ist die Basis der Box in Rosa gehalten, der Farbe also, die Persönlichkeit von "Rosa Nobile" präsentiert. 

Das Etikett enthält eine Rosa-Beschriftung, die auf die Blüte verweisen soll, die im Eau als Essenz enthalten ist. Der klassische Flakon aus transparentem Glas, auch der vergoldete Verschluss nimmt den Code der Kollektion gekonnt auf und macht  insofern neugierig,  auf die jüngste Kreation  von Acqua di Parma.

Man denkt sofort an Rosenwasser, wenn man die rosa Flüssigkeit durch den Flakon schimmern sieht und ist überwältigt, wenn man das Eau de Parfum auf das Handgelenk sprüht, um einen ersten Eindruck davon zu erhalten. 

Italienische, aristokratische Gärten sind ohne Rosenduft nicht denkbar. Acqua di Parma ist es gelungen, den Charme der Rose einzufangen und damit ein neues Eau de Parfum für die Kollektion "Le Nobili" zu kreieren. 

Nicht zuletzt seiner italienischen Wurzeln wegen hat Acqua di Parma für Rosa Nobile eine Varietät der "Rosa Centifolia" gewählt. Sie nämlich wird unter kontrollierten Bedingungen in Italien angebaut. Ihr reines Duftöl ist durch einen umfassenden, blühenden Reichtum mit faszinierenden Akzenten von Edelhölzern und Honig charakterisiert. 

Die Rose ist ein Symbol der Weiblichkeit und sie dient ihrer faszinierenden Farben, der Form und des Dufts wegen als unerschöpfliche Inspirationsquelle für alle kreativen Menschen. Die Essenz "Rosa Centifolia"  in "Rosa Nobile" ist den Rosen des kleinen Rosariums im Piemont entnommen. Der dortige limitierte, biologische Anbau in der Umgebung der historischen Stadt Alba ist die Grundlage zur Produktion mit unvergleichlicher Qualität und vollständig italienischem Duft. 

Zunächst nimmt man die weiche Zitrusfrische von Bergamotte und Mandarine wahr, die durch Pfeffernoten ergänzt wird. In der Herznote steht die italienische "Rosa Centifolia" im Mittelpunkt, wobei das verführerische Streicheln ihrer samtigen Blütenblätter durch den harmonischen Akkord aus Veilchen, Pfingstrose und Maiglöckchen hervorgehoben wird. 

In der Basis dann registriert man Holz der Verginia-Zeder, die durch die Moschusnoten im Akkord von grauem Amber und Moschus in einer betörenden Verbindung noch intensiver wird. 

Der Dichter Rainer Maria Rilke wäre fasziniert gewesen von "Rosa Nobile" und hätte den Duft gewiss in seinem Rosenzyklus besungen. 

Anbei  deshalb ein Gedicht aus besagtem Zyklus, das  die Annahme bestätigt. 

Ziehst du es vor, Rose, die glühende Begleiterin
unserer gegenwärtigen Leidenschaft zu sein? -
Gewinnt Dich die Erinnerung mehr (für sich),
wenn ein Glück sich wiederholt? 

So oft habe ich dich gesehen, glücklich und getrocknet 
jedes Blütenblatt ein Leichentuch – 
in einem duftenden Kästchen, neben einer Haarlocke, 
oder in einem geliebten Buch, das man wieder lesen wird, allein. 

Aus: Les Roses

Überaus empfehlenswert
Helga König

Acqua di Parma- Rosa Nobile ist im Fachhandel erhältlich.


Rezension: Dress Code- Stilikonen zwischen Kult und Chaos- Wolfgang Joop- Gräfe und Unzer

Dieses Buch macht allein der tollen Illustrationen des Modeschöpfers Wolfgang Joop wegen Freude, der wie kein zweiter, Mode bereits zeichnerisch dem Betrachter nahe zu bringen vermag. 

Er entschlüsselt im vorliegenden Buch die Dresscodes von namhaften Fashionistas und verdeutlicht wie man im Mode-Chaos zur Kultfigur wird und das Beste aus seinem Typ macht. 

Der kollektive Hang zum Individualismus habe einen Stil produziert, der alles nebeneinander möglich mache. So ist es seit einigen Jahrzehnten schon kein Problem mehr Jeans mit Blazer zu tragen oder auch mit High Heels. Die Form der Jeans ist zwar sehr unterschiedlich, nur das Thema nicht. Es bleibt, so Joop stets dasselbe: Jeans. 

Wer sich in der Mode-Demokratie vom Mainstraim absetzen möchte, muss sich anstrengen, raffinierte Modeakzente zu finden. Diana Vreeland, die legendäre Chefin der amerikanischen Vogue dachte in starken Bildern und in großen Inszenierungen. Joop skizziert textlich aber auch im Bild diese Dame, die optisch wie auch in Worten dokumentierte, dass sie eine unpassende Figur war. 

Mode ist für Joop eine Selbstinszenierung, die nicht grundlos geschieht. Der Mensch wählt aus individuellen psychologischen Motiven beispielsweise bestimmte Farben und es geht nicht selten darum, durch das Outfit Überlegenheit und Stärke zu demonstrieren. 

Mode, so Joop, kann dem anderen einen Horizont vorgaukeln, den man ohne sie nicht zu betreten oder zu erreichen vermag. 

Der Autor stellt  12 Frauen vor, die sich zu einer stilistischen Marke verwandelt haben. Jede dürfte sich  gefragt haben: "Wer will ich sein?" und nicht  "Wer bin ich?" Alle betonen vermeintliche Fehler und vertuschen nichts. Sie wurden dennoch zu Ikonen und Leitfiguren oder  vielleicht doch nur Karikaturen ihrer selbst... 

Bei den Frauen handelt es sich um: Carine Roitfeld, Alexa Chung, Lena Dunham, Verginie & Claire Courtin Clarins, Iris Apfel, Lauren Santo Domingo, Diane Keaton, Caroline de Maigret, Tilda Swinton, Rihanna, Chloe Sevigny und Kate Middleton. 

Jede verkörpert einen bestimmten Typ, wie etwa High-School-Girl, Anti-Aging-Lady, Indi Girl oder gar No-Drama-Queen. Joop analysiert die einzelnen Outfits und listet jeweils die "dos and don`ts" der einzelnen Protagonisten auf. Zudem gibt es stets zu den einzelnen Damen eine witzige Seite mit dem Titel "Wolfy Fashion-Glossar". 

Es ist ein großes Vergnügen, die Beschreibungen, Analysen und sprachlichen Highlights Wolfgang Joops zu lesen, so etwa zur Anti-Aging-Lady Iris Apfel, einer beeindruckenden New Yorkerin, die mittlerweile 93 Jahre alt ist und einst mit ihrem Mann ein Textilunternehmen führte. 

Wie Joop schreibt, sieht Apfel in ihren Maskeraden wie eine kultische Inszenierung aus. "Lieber unter Accessoires als unter dem Alter zu ächzen!" ist ein überzeugendes Motto, das der Autor Iris Apfel zuordnet.  Die Königin der Farben verdeutlicht, dass man auch mit 93 noch attraktiv ausschauen kann.

Der Satz "Legt euch auf keine Fashion-Dekade fest. Zeitlos ist praktischerweise zeitlos" dürfte nicht nur Kate gefallen und vielleicht sollte man sich auch Joops Empfehlung merken "Zum Event Hosenanzug statt Robe tragen. Das macht euch zur Komplizin der Männer." Wer weiß, wozu es gut ist… 

Ein kurzweilig zu lesendes Buch. 

Empfehlenswert. 

Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Gräfe und Unzer-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.gu.de/buecher/graefe-und-unzer/graefe-und-unzer/816421-dresscode/ Sie können es aber auch in ihrer Buchhandlung um die Ecke ordern.

Rezension: Annick Goutal- L `Ile Au Thé

Der schöne Flakon dieses betörende Duftes von Annick Goutal befindet sich in einer weißen Box mit goldenem Aufdruck, der an den Blütenkranz erinnert, den die jungen Inselbewohnerinnen von Jeju in ihrem Haar tragen.

Auf der Rückseite der Box  lässt man Annick Goutal in französischer und englischer Sprache zu Wort kommen.  Sie war die Gründerin der Marke Annick Goutal  und war in den 1980ern und 1990ern eine berühmte französische Parfümeurin. Heute sind ihre Tochter aus erster Ehe Camille Goutal und Isabelle Doyen die Parfümeurinnen und Kreativchefinnen des Hauses. Die beiden Damen führen die Tradition Annick Goutals mit viel Engagement weiter.

Für Annick Goutal war  Parfum die Musik ihrer Träume.

Der Flakon mit goldenem Schraubverschluss wirkt sehr dekorativ und dabei ein wenig klassizistisch.

Sprüht man einen Hauch L `Ile Au Thé auf das Handgelenk, so wird man olfaktorisch auf die Vulkaninsel Jeju geführt, die vor der Küste Koreas liegt. Dort begegnen sich Lavafelsen und üppig grüne Flora, während ein erfrischender Wind über die sanften Hügel streicht.

Es sind die Felder voller Mandarinenbäume, die ihren Duft auf der Insel verströmen und ihre Farbe wirken lassen. Teeplantagen breiten sich bis zum Meer hin aus und wirken durch ihre grünen Blätter erfrischend auf den Körper und Geist. Dazu kommen blühende Osmathusbäume, deren weiße Blüten einen sinnlich- fruchtigen Duft verströmen.

Damit man den Inseltraum entschlüsseln kann, der eine Explosion von Zitrusfrüchten und Teeblättern verkörpert, sollte man wissen dass Mandarinen-Essenz für spritzige, strahlende Frische des Eaus sorgt und Tee-Absolue aus tiefgrünen Blättern Wohlbefinden schenken. Osmathus-Absolue verströmt sinnlich-fruchtige Aprikosennoten. die Samtigkeit suggerieren und weißer Moschus rundet den Duft seidenweich ab.

Ein gelungener Sommerduft, den ich sehr gerne weiterempfehle

Helga König

EDT im Damenflakon für 105 Euro (100ml)

In Fachgeschäften erhältlich

Rezension: Cartier La Panthère- Eau de Parfum Légère, 50 ml

Dieser wunderbare Duft von Cartier ist in einer gold- beigefarbenen Box verborgen, die von ihrer Farbe her daran erinnert, dass Cartier eine französische Schmuck- und Uhrenfirma ist. 

Der von Licht facettierte Flakon, den man der Box entnehmen kann, zeichnet das Profil eines Panthers ab. Dieser wurde einer Totemfigur gleich mit sehr großer Sorgfalt gefertigt. 

Es empfiehlt sich den Flakon genau zu studieren, denn er ist an der Außenseite mit vielen rechten Winkeln versehen. Erkennbar sind eine rechteckige Schnauze und ein abgeschrägtes Auge. Der Panther räkelt sich in einer auf das Wesentliche reduzierten Darstellung in den sanften Strahlen des Sonnenlichts. 

Sprüht man La Panthère- Eau de Parfum Légère aufs Handgelenk, nimmt man unwiderstehliche blumig –animalische Akkorde wahr. 

Mathilde Laurent hat diesen sinnlichen Duft kreiert als Hymne an das wohlige Nichtstun, dem diese Wildkatzen gerne nachgehen, wenn sie sich in der Sonne räkeln, eingehüllt in Monoi aus den Tiare-Blüte. 

Es ist die sonnengetränkte und balsamartige Wärme dieser empfindlichen Blüte, die das Wesen des Panthers offenbart, das in seiner vollendeten katzenartigen Anmut zum Ausdruck kommt. 

Verwandt ist die milde vanilleartige Essenz aus Tahiti botanisch mit der grünen, fruchtigen Gardenie. Kombiniert ist sie Chypre-Noten und bildet den ursprünglichen Akkord des La Panthére Duftes, dessen moschusartige Sanftheit sie annimmt.

Ein fantastisches Dufterlebnis, das sich sogar in Rilkes zweitem Vers seines Gedichts "Der Panther" erahnen lässt, obschon dessen Großkatze ihrer natürlichen Umgebung beraubt, sich im eigenen Kreise dreht... 

"Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, 
der sich im allerkleinsten Kreise dreht, 
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht."

Empfehlenswert

Helga König

Im Fachhandel erhältlich