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Rezension: Peter J. König: teNeues- The Watch Book- Gisbert L. Brunner-Christian Pfeiffer-Belli

Es werden ja viele beindruckende Bildbände im teNeues Verlag aufgelegt, davon kann man sich ausgiebig hier bei "Buch, Kultur und Lifestyle" überzeugen. Mit dem hier vorgestellten Bildwerk "The Watch Book" ist den Autoren Gisbert L. Brunner und Christian Pfeiffer-Belli ein ganz spektakuläres Oeuvre gelungen, denn außergewöhnliche Uhren sind nicht nur die beste Zierde von beiderlei Geschlecht, sie sagen auch besonders viel über ihre Trägerin oder ihren Träger aus.

Zudem gelten sie als "das" Sammlerobjekt schlechthin und ihre Werte garantieren kontinuierliche Steigerung. Uhren als Zeitmesser gibt es seit Jahrtausenden, wenn man z.B. nur an die Sonnenuhr denkt. Als mechanisches Konstrukt wurde es zunächst etwa um das sechszehnte Jahrhundert als Standuhr entwickelt. Ludwig der Vierzehnte erwarb ein solches Exemplar aus purem Gold und mit Edelsteinen übersät, es ist heute noch im Schloss von Versailles zu bewundern.

Danach folgte die Taschenuhr, edle Pretiosen für die Damen und Herren von Rang und mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet. Um 1800 wanderten die wertvollen Zeitmesser von der Westentasche und den Damentaschen allmählich zum Arm der Besitzer und hatte dort natürlich einen exponierten Platz, um in jeglicher Form Geschmack, Reichtum und Mode zu repräsentieren.

Der Hofjuwelier Marie-Étienne Nitot fertigte zur Vermählung von Napoleons Ehefrau Josephines Sohn aus früherer Ehe mit Auguste Amalia von Bayern mehrere wertvolle Armbänder an, links und rechts zu tragen, von denen eines mit manuell schaltbarem Kalendarium, ein anderes mit einem kleinen Uhrwerk ausgestattet war. Damit kann man Nitot mit Fug und Recht als den Urheber der ersten wirklichen Armbanduhr bezeichnen. Ihm sollten viele geniale Uhrmacher folgen, die auf extrem technischen aber auch künstlerischen Niveau einzigartige Modelle an spektakulären Zeitmessern kreiert haben.

Einige der bedeutendsten Uhren-Tüftler werden hier mit ihren ausgesuchten Arbeiten vorgestellt. Alle haben gemeinsam, dass ihre Manufakturen fast zwei Jahrhunderte überlebt haben, trotz Kriege, Wirtschaftskrisen und technischem Fortschritt und der Vermassung. Immer wieder haben sich die mechanischen Edel-Produkte neu erfunden, auch heute, wo das Smart-Phone die gewöhnliche Armbanduhr als Zeit-Messer immer mehr zu verdrängen scheint.

Gerade deshalb müssen sich die klassischen Manufakturen immer kompliziertere und ausgefallene Modelle einfallen lassen, denn es gilt eine nur begrenzte Zahl von zahlungskräftigen Liebhabern zu überzeugen. Um dieses wunderbare Bild-Werk im Ansatz hier dem Leser näher zu bringen, bietet es sich an, chronologisch vor zu gehen. Schon auf dem Einband auf der Vorderseite werden neben Verlag, Titel und den beiden Autoren all die Hersteller genannt, die hier sehr umfassend vorgestellt werden.

Es sind: Audemars Piguet, Brequet, Breitling, Cartier, Chopard, Glashütte Original, Hublot, IWC, Jaeger-Lecoultre, A. Lange & Söhne, Montblanc, Omega, Panerai, Patek Philippe, Piaget, Rolex, Vacheron Constantin und Zenith.

Einige Manufakturen sind sehr bekannt wie z.B. Rolex, Cartier oder die deutsche Glashütte Original oder A. Lange & Söhne, beide im Erzgebirge in Glashütte, dem traditionellen Uhrenort beheimatet. Alle anderen, ebenfalls in eingeweihten Kreisen hoch geschätzt, haben ihre Produktionsstätten in der Schweiz, wo eine kleine Gruppe von absoluten Spezialisten sich interessante Neuentwicklungen und Komplikationen einfallen lassen. 

Insgesamt sprechen wir hier von maximal einem Dutzend von Personen, die sowohl Erfinder als auch Künstler sind. Interessant ist auch die Doppel-Seite mit der Inhaltsangabe, wo links nach der Einleitung, die jeweils in Englisch, Deutsch und Französisch geschrieben, wie übrigens alle Anmerkungen in diesem Buch, die einzelnen Hersteller eine eigenes Kapitel erhalten haben. 

Auf der rechten Seite wird der Querschnitt eines Chronographen gezeigt, dessen einzelne Scheiben übereinander in der Schwebe platziert wurden, damit man einen Eindruck hat, wie die Einzelteile ineinander gefügt sind, wenn sie im Gehäuse zusammen gebaut wurden. Die Einleitung dann gibt interessante Details preis über die Geschichte dieser einzigartigen Pretiosen, wobei natürlich die wunderbaren Abbildungen der einzelnen Modelle ganz im Vordergrund stehen. Der jeweilige Text gibt Auskunft über den individuellen Werdegang der Unternehmen. Den Schluss bildet das Glossar, das noch einmal die hier verwendeten Fachbegriffe und Daten erläutert, bevor ganz am Ende unter der Rubrik Imprint alle Personen und Firmen genannt werden, die bei der Herstellung dieses Bildbandes involviert waren. 

Abschließend muss gesagt werden, dass auch diejenigen, die sich nicht so sehr für diese Form von Uhren interessieren, durchaus beeindruckt sein werden, was die prächtigen Modelle und ihre vielfältigen Funktionen ausmachen. 

Da keine Preise genannt werden, kann der Betrachter sich uneingeschränkt an der Schönheit oder der spektakulären Erscheinung erfreuen. Erfreuen aber kann man sich erneut über die Hochwertigkeit und die fotografische Kunst dieses Bildbandes von teNeues. Ein solches Kompendium ist zeitlos, wertvoll und dient ausschließlich der visuellen Befriedigung, es sei denn, man möchte Omas üppiges Sparbuch risikolos anlegen. 

Sehr empfehlenswert 

Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zu te Neues und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.teneues.com/shop-de/the-watch-book1.html

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