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Rezension: #Eau_ de_Parfum- #Ophélia von #JAMES_HEELEY

Dieses Eau de Parfum trägt einen Namen, den Shakespeare-Kenner natürlich sofort einordnen können. "Ophelia"  ist die tragische Figur, die von Hamlet lange umworben, dann aber zurückgewiesen wurde.

Sie ist die Frau, die sich aus Kummer ertränkt. Im Stück wird dies in der Rede (4. Aufzug, 7. Szene) von Hamlets Mutter Gertrude wie folgt beschrieben:

„Es neigt ein Weidenbaum sich übern Bach
Und zeigt im klaren Strom sein graues Laub,
Mit welchem sie phantastisch Kränze wand
Von Hahnfuß, Nesseln, Maßlieb, Kuckucksblumen.
Dort, als sie aufklomm, um ihr Laubgewinde
An den gesenkten Ästen aufzuhängen,
Zerbrach ein falscher Zweig, und nieder fielen
Die rankenden Trophäen und sie selbst
Ins weinende Gewässer. Ihre Kleider
Verbreiteten sich weit und trugen sie
Sirenen gleich ein Weilchen noch empor,
Indes sie Stellen alter Weisen sang,
Als ob sie nicht die eigne Not begriffe,
Wie ein Geschöpf, geboren und begabt
Für dieses Element. Doch lange währt’ es nicht,
Bis ihre Kleider, die sich schwer getrunken,
Das arme Kind von ihren Melodien
Hinunterzogen in den schlamm’gen Tod.“

Der Maler John Everett Millais hat hierzu ein sehr beeindruckendes Bild gemalt, das ich vor Jahren übrigens bereits rezensiert habe. Ein überaus melancholisches Bild. Hamlet wäre sicher  beeindruckt von dem Gemälde gewesen.  

Nun frage ich mich natürlich, weshalb man einen Duft nach einer Verschmähten benennt, besonders dann, wenn er so edle Aromen verströmt wie dieses betörende  Eau de Parfum?

Ophelia war einst ein schönes Mädchen, das nach den Vorstellungen von JAMES HEELEY nach den Absolues von Jasmin, Ylang Ylang und Tuberose duftete,  und so ihre romantische und sinnliche Seite erkennen ließ. Die frische Noten von Orange und grüne Blumenstängel verdeutlichten ihre Reinheit und ihre ewig währende Jugend.

Wie muss ein Mann gestrickt sein, wenn er ein solches Geschöpf zurückweist?

Wer das Drama gelesen hat,  weiß, dass es sich bei Hamlet um einen Melancholiker, dazu noch um einen notorischen Zauderer, um einen Mann also handelte, der immerfort zweifelte. Hamlet war kein Mann der Tat. Solche Männer sorgen zumeist für viel Unheil, weil sie ihrer Bestimmung nicht nachkommen. Ein Mann muss blitzschnell und blitzgescheit handeln können.

Ophelia hätte einen Mann der Tat verdient gehabt. Vielleicht wäre James Heeley für diese Schönheit genau der Richtige gewesen.....

Der Flakon befindet sich übrigens in einer repräsentativen weißen Schachtel. Die schlichte Glasflasche , der man den Namen des Eau de Parfums und des Herstellers entnehmen kann, zeigt einen dezenten Blumenkranz, den Ophelia  geflochten hat.

Sieht man sich die Aromen des Duftes etwas genauer an:
Kopfnote: Orange, Florale Noten,
Grüne Noten Herznote: Jasmin, Ylang-Ylang, Tuberose
Basisnote: Heliotrop, Moschus, Ambra, Moos
ahnt man, welche Sinnlichkeit von Ophelia ausgegangen ist.

Eine solche Frau sollte sich nicht wegen eines Zauderes das Leben nehmen, sondern blumenbekränzt ihrer Wege gehen.......

"Ophélia" ist kein Duft für heiße Sommernachmittage, sondern ein wundervolles Eau für den bevorstehenden Herbst und Winter oder für den Abend. Er umhüllt  die Trägerin mit Wärme und Geborgenheit und  verführt zu Vielem, nur nicht zur Vergänglichkeit. 

Empfehlenswert.



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