Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Kostbare #Manschettenknöpfe –Von Pablo Picasso bis James Bond – Hirmer

Einer der Autoren dieses Buches über Manschettenknöpfe  ist der Jurist und Historiker Dr. Walter Grasser. Er hatte zwei Jahrzehnte lang an der Universität München einen Lehrauftrag für Münz- und Geldgeschichte. Der  zweite Autor ist der ausgebildete Goldschmied und Schmuckentwerfer Franz Hemmerle. Er war von 1960 bis 1992 Geschäftsführer bei Hemmerle Juweliere in München und danach einige Jahre Geschäftsführer bei Bulgari Frankfurt und Bulgari München. Dr. Alexander Herzog von Württemberg der dritte Autor im Bunde war als Kunsthistoriker am Bayerischen Nationalmuseum in München tätig und hat als ausgewiesener Schmuckexperte an der Erstellung zahlreicher Publikationen zu Antiquitäten und Schmuck mitgewirkt. 

Die ersten Manschettenknöpfe tauchten im 17. Jahrhundert auf, doch erst Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie gebräuchlich. Damals waren sie dem Adel und hohen Würdenträgern vorbehalten und galten als Symbole der Macht. Die Weiterentwicklung des Herrenhemdes und dessen Manschetten zu Ende des 19. Jahrhunderts führten zur allgemeinen Verwendung der Manschettenknöpfe. Seither gehen sie in Form, Darstellung und Material stets mit der jeweiligen Mode. Dabei sind die herausragendsten Stücke zumeist im Besitz von Sammlern. Nur wenige dieser edlen Accessoires kann man bislang allerdings in öffentlichen Sammlungen oder Museen bewundern. 

Über den Unterschied zwischen Sport- Kombi- und Umschlagmanschette bleibt man nicht im Ungewissen und hat Gelegenheit, sich in der Folge über besonders kostbare Manschettenknöpfe für die letzte Zarenfamilie zu informieren und hier vor allem über Pretiosen von Peter Carl Fabergé.

Nach dem 2. Weltkrieg kamen Manschettenknöpfe aus der Mode,  doch im Laufe der 1960er Jahre wurde die Nachfrage wieder größer und zu Ende der 1980er Jahre schließlich erlebten sie erneut  eine Renaissance und sind bis heute selbstverständlicher Bestandteil der weiblichen- und männlichen Garderobe. 

Alexander Herzog von Württemberg schreibt zu Arten und Anlässen von Manschettenknöpfen sehr viel Wissenswertes und es werden eine Vielzahl dieser Accessoires gezeigt. Insider konnten übrigens vormals problemlos an der Manschette schon erkennen, welcher Gesellschaftsschicht jemand angehörte. 

Vorgestellt und visualisiert werden Manschettenknöpfe aus unterschiedlichen Zeiten und man kann sich speziell mit kostbaren Modellen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute befassen. Die einzelnen gezeigten Objekte sind sehr gut beschrieben und beeindrucken durch ihr außergewöhnliches, stets individuelles Design. Besondere Aufmerksamkeit erregten bei der Betrachterin die Knöpfe mit ägyptischen Motiven aus dem 1920er Jahren aber auch die Saphirknöpfe von Hemmerle aus dem Jahre 1970 und die Turmalinknöpfe aus dem Jahre 2013, ebenfalls von Hemmerle. 

Wer sich mit Manschettenknöpfen ausgiebig befassen will und eine Idee von deren Entwicklung, speziell was das Design anbelangt, erhalten möchte, wird dieses Buch mit viel Freude lesen sowie aufmerksam  die Bilder betrachten und sich gewiss in diese schönen Pretiosen verlieben.

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

Onlinebestellung: Hirmer oder Amazon